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Was ist Legasthenie?

Dr. Linder (Psychologin Schweiz) definiert Legasthenie  als eine „spezielle aus dem Rahmen der üblichen Intelligenzleistung herausfallende Schwäche im Erlernen des Lesens und Schreibens“, d.h. Legasthenie heißt nicht Dummsein. Im Gegenteil, viele Legastheniker sind sogar hochintelligent.

Die Legasthenie ist eine der häufigsten Entwicklungsstörungen, die nachhaltig die schulische, psychische und soziale Entwicklung der Betroffenen beeinflusst. Trotz ausreichender Unterrichtung und kognitiver Fähigkeiten ist der Schriftspracherwerb so beeinträchtigt, das einfache Wörter nicht gelesen und geschrieben werden können. Zusätzlich tritt eine Reihe von psychischen Symptomen wie Angst, Depression oder Verhaltensstörungen auf.

Die LRS stellt eine komplexe Störung dar, deren Ursachen bis heute nicht aufgeklärt sind. Bereits im letzten Jahrhundert wurde eine familiäre Häufung der LRS beschrieben. Bei Jungen gibt es im Vergleich zu Mädchen einen höheren genetischen Einfluss. Jungen sind im Durchschnitt zwei- bis dreimal häufiger von LRS betroffen als Mädchen.

Die Legasthenie gehört zu den häufigsten kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen in Deutschland.

Die Symptomatik zeigt sich häufig bereits in den ersten beiden Schuljahren, spätestens jedoch in der dritten Volksschulklasse.Im Vordergrund der Rechtschreibstörung steht die Vielzahl von Rechtschreibfehlern. Ein und dasselbe Wort kann in einem Text mehrfach und auf unterschiedliche Weise falsch geschrieben werden. Teilweise werden auch nur Wortruinen zu Papier gebracht. Häufig treten die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten auch in den Fremdsprachen auf und beeinflussen somit zusätzlich die schulische Entwicklung. Die ausgeprägte LRS kann zu einem globalen Schulversagen führen, da das Lesen auch in allen anderen Schulleistungsbereichen eine fundamentale Voraussetzung für den Wissenserwerb darstellt (z.B. Textaufgaben im Rechnen). Immer wieder höre ich von Müttern, dass das Kind für den Sachkundetest alles gewusst hat, und beim Test eine glatte 5 schreibt (es versteht den Sinn der Fragen nicht und schreibt in der Folge einfach irgendetwas als Antwort dazu).

Sehr häufig würden die Kinder für das Lesen der Texte mehr Zeit benötigen, wodurch bei Schularbeiten natürlich die Stunde zu kurz wird und dadurch Aufgaben nicht gelöst werden die aber vom Kinder bewältigt werden können.

Oft fallen Kinder mit Legasthenie erst durch Verhaltensstörungen in Form von Herumkaspern, aggressiven Durchbrüchen oder emotionalen Problemen wie Traurigkeit, Angst vor der Schule oder Bauch- und Kopfschmerzen vor Schularbeiten auf.

Positive Verläufe sind insbesondere dann zu erwarten, wenn eine intensive und spezielle Förderung von geschulten Fachleuten erfolgt.